iMentality

Ideengeschichtliche Grundlagen und alltägliche Praxis in der Ingenieursmentalität in Lernen und Lehre

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Projektdetails

  • Consortium:

    SBA Research gGmbH

    FH Campus Wien, Master IT-Security

    Universität Wien, Fakultät für Informatik, Forschungsgruppe Kooperative Systeme


Kontaktinformationen

  • Albert Rafetseder, Universität Wien
    E-Mail

Kurzzusammenfassung

Mit der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft und nahezu aller Lebensbereiche verändert sich auch der Handlungsspielraum, die Rolle und die Verantwortung von Informatiker:innen als Expert:innen und Designer:innen dieser Entwicklungen. Während neue Technologien in der Wissenschaft und den Medien durchaus verstärkt kritisch-ethische Reflexionen erfahren, bleibt die Rolle der Ingenieur:innen in dieser Entwicklung nach wie vor wenig bearbeitet. Das Projekt iMentality möchte genau diese Lücke füllen und sich interdisziplinär mit aktuellen Rollenbildern und Ingenieursmentalitäten auseinandersetzen. Dazu werden sowohl philosophische Grundlagen dieser Entwicklungen wie auch die alltägliche Praxis in der Lehre der Informatik beforscht. Ziel des Projektes ist ein interdisziplinärer Blick auf vorherrschende Tendenzen und Rollenbilder in der Informatik.

Ergebniszusammenfassung

Das Projekt iMentality setzte sich interdisziplinär mit aktuellen Rollenbildern und Ingenieursmentalitäten auseinander und beforschte philosophische Grundlagen wie auch die alltägliche Praxis in der Lehre der Informatik. Ziel des Projektes war ein interdisziplinärer Blick auf vorherrschende Tendenzen und Rollenbilder in der Informatik.

Das Projekt hat folgende inhaltliche Ergebnisse hervorgebracht: iMentality ist in philosophischen und soziologischen Arbeiten untererforscht. Zumeist wird der Fokus in der Literatur auf den Status technischer Objekte, die Politik von Technologien und die Beziehungen Mensch-Technik und Technik-Gesellschaft gelegt. Techniker:innen und deren Denkweisen sind hingegen selten Fokus in der Literatur.

Im Bereich der Lehre und Ausbildung hat sich gezeigt, dass theoretische und soziologische Betrachtungen in Bezug auf iMentality wenig Beachtung finden und wenig Fokus auf der Ausbildung der Techniker:innen selbst liegt. iMentality-relevante Studien werden vor allem im Kontext von Start-Up-Kultur und Silicon Valley gemacht, aber nicht an Universitäten oder Instituten.

Das im Projekt behandelte Fallbeispiel der IT-Security an der FHCW, die im Rahmen dessen durchgeführten Interviews mit Studierenden und Lehrenden sowie die herangezogenen Lehrunterlagen zeigen zudem die Schwierigkeiten, Rollenverständnisse und Ingenieursdenkweisen im Rahmen eines Studienganges zu reflektieren: Einerseits werden Fragen von gesellschaftlicher Verantwortung von Ingenieur:innen als nicht von den Ingenieur:innen selbst zu beantworten wahrgenommen. Andererseits sind Grundlagen und Vokabular nur bedingt vorhanden, um entsprechende Sachverhalte auszudrücken, zu verstehen, und die sich ergebenden Widersprüche und Komplexitäten auszuhalten oder produktiv zu nutzen.

Es besteht jedoch ein großes Interesse und der Wunsch bei allen Befragten, Fragen von Verantwortung, Involviertheit, Denkweisen usw. zu thematisieren, diskutieren und reflektieren.